Atemschulung
Wozu den Atem schulen – funktioniert er nicht von selbst?
Grundsätzlich funktioniert der Atem unwillkürlich, doch können wir ihn auch willentlich beeinflussen und bewusst steuern. Manchmal verlernen wir im Laufe unseres Lebens aus unterschiedlichen Gründen das richtige Atmen. Aber nicht nur dann ist es lohnenswert, sich über den Atemmechanismus bewusst zu werden und sich mit dem Atemfluss des Lebens zu beschäftigen. Atem ist soviel mehr als nur die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff. Auch zur Harmonisierung unseres Befindens kann eine gute Atmung beitragen.
Eigenwahrnehmung
Eigenwahrnehmung ist etwas, das weder leicht zu erklären noch leicht nachzuvollziehen ist, wenn man diese noch nie selbst erfahren hat. Und wenn ich nun sage, es hat etwas mit sich selbst spüren zu tun, hilft es einem Menschen, der sich nicht spürt auch nicht weiter. Doch vielleicht bewirkt das Lesen hierüber ja eine gewisse Neugierde, dass es diese Eigenwahrnehmung in jedem Menschen gibt. Das wäre schon mal der erste Schritt.
Jeder hat ein inneres Empfinden, eine innere Wahrnehmung. Von ihr bekommen wir Hinweise, wie es uns geht, was wir tun und lassen sollten, wo wir achtsam sein müssten und was wir brauchen, damit es uns gut geht. Hierbei geht es nicht darum, sekündlich auf Befindlichkeiten zu achten, wo es zwickt, sondern um das Wahrnehmen meines Selbst, das im Alltagstrubel schnell zur Seite geschoben wird. Diese leisen Signale möchten gehört und gesehen werden. Eigenwahrnehmung ist lern- und erfahrbar mittels verschiedener Übungen, um sich im eigenen, innersten Raum zu begegnen und zu entdecken. Dazu können auch Übungen aus anderen Bereichen, wie Entspannung, Meditation etc. gehören, aber Eigenwahrnehmung ist noch mehr. Auch eine spannende Reise zu sich selbst.
Meditation
Meditation (lat. meditatio) heißt nachdenken, nachsinnen, man könnte auch sagen ein in sich gehen oder zu sich selbst hinwenden, was man meist, aber nicht nur, sitzender Weise tut.
Meditation kann ein alltägliches Ritual sein, das uns unterstützt und zur Balance führt zwischen der Außen- und der Innenwelt. Durch die Beschäftigung mit der Innenwelt, unserem inneren Erleben, finden wir einen Zugang zu uns, unserem Herzen, möglicherweise zum kosmischen Geist.
Wir dürfen hierbei den Kopf von unseren Gedanken leeren, sie loslassen und lernen, dem Fluss des großen Ganzen Vertrauen zu schenken.
Entspannung
So wie sich eine Waage mit zwei gleich gefüllten Schalen ausbalanciert, so sollten sich Spannung und Entspannung zueinander verhalten. Meist überwiegt im Alltag die Spannung und es tut uns gut, wenn wir uns ganz bewusst eine Entspannungsphase gönnen. Die Art der Entspannung ist für jeden individuell verschieden und kann vieles sein. Bewusstes Atmen, freies Tanzen auf die Lieblingsmusik, das Zusammensein mit Tieren, gezielte Entspannungstechniken, wie Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation, meditative Übungen, es gibt viele Möglichkeiten, die zu Entspannung und möglicherweise einer Entdeckungsreise zu sich selbst führen.
Übungen aus dem Qi Gong
Qi Gong hat eine umfassende Bedeutung. Qi kann man mit Lebensenergie und Gong mit Arbeit/Üben übersetzen. Es geht also um ein beständiges Üben/Arbeiten an sich und mit der Lebensenergie.
Während wir unter Meditation gewöhnlich die Ausführung ohne Bewegung verstehen, wird im Qi Gong meditative Konzentration mit der Kraft des Atemflusses und fließenden Bewegungen vereint.
Die Bewegungsabläufe haben ihren Ursprung in der chinesischen Kampfkunst mit einer langen Tradition.
Das Ziel aller Meditationsformen ist der Erhalt oder das Wiederherstellen eines freien Flusses der Lebensenergie und damit die Harmonisierung und das Erleben eines neuen Körpergefühls.
Progressive Muskelrelaxation
Progressive Muskelrelaxation wurde von dem amerikanischen Arzt und Psychophysiologe Professor Edmund Jacobson (1888-1983) entwickelt und ist eine aktive Form der Entspannung. Ungute Gefühle können zu erhöhter Muskelspannung führen. Bewusstes maximales Anspannen einer Muskelgruppe kann diese wiederum effektiv entspannen. Diesen Effekt nutzt man zur fortschreitenden (progressiven) Übertragung der Entspannung von Muskelgruppe zu Muskelgruppe. So können Entspannungsprozesse erfolgen, die man lernt bewusst im Körper wahrzunehmen.
Autogenes Training
Autogenes Training wurde von dem Berliner Neurologen und Psychiater Johannes Heinrich Schultz (1884 – 1970) entwickelt. Das grundsätzliche Ziel ist die Herstellung eines Ausgleichs zwischen Spannung und Entspannung. Dazu lernt man unterschiedliche Übungsformeln, die man selbständig wiederholt, um nach einiger Zeit den Effekt der Entspannung zu erreichen. Man gewöhnt sich an diese Anforderungen und reagiert immer schneller, so dass sich bei einer aktuellen Herausforderung auch meist eine schnelle Entspannung abrufen lässt. Autogenes Training ist eine der effektivsten Entspannungsmethoden.